Key Takeaways

Veränderungen beginnen mit dem Mut, es anders zu machen

Der Bauhof Herrenberg zeigt: Wer bekannte Wege verlässt und Neues zulässt, kann wirklich etwas bewegen – auch dort, wo lange alles gleich lief. Es braucht nicht viel außer dem Anstoß, den ersten Schritt zu wagen. Andere Kommunen können sich trauen, Bestehendes zu hinterfragen und einfach einmal etwas auszuprobieren.⁠

Vertrauen in Mitarbeitende verändert Arbeitskultur und Ergebnisse

Statt Kontrolle steht beim Bauhof Vertrauen an erster Stelle. Die Mitarbeitenden dürfen selbst entscheiden, wie Lösungen am besten erreicht werden. Das Ergebnis: Mehr Motivation, bessere Zusammenarbeit und sichtbar mehr Stolz auf die eigene Arbeit. Wer im eigenen Haus Verantwortung abgibt und vertraut, wird schnell Positives erleben.⁠

Eigenverantwortung schafft Raum für echte Weiterentwicklung

Die Teams organisieren sich weitgehend selbst – und gerade das bringt spürbar mehr Innovation und Wachstum. Durch echte Eigenverantwortung eröffnen sich Möglichkeiten, die klassische Hierarchien oft verhindern. Ein Impuls für alle Verwaltungen: Gebt Spielraum, lasst Fehler zu – und entdeckt das Potenzial eurer Teams neu.

Herrenberg, eine charmante Stadt mit rund 30.000 Einwohnern in Baden-Württemberg, liegt malerisch zwischen Stuttgart und dem Schwarzwald.

Herausforderungen, die wir alle kennen.

2017 führte die Stadt Herrenberg eine umfassende Mitarbeiterbefragung zur Zukunftsfähigkeit der Verwaltung durch. Dabei zeigte sich, dass insbesondere im Bauhof große Unzufriedenheit herrschte. Die Gründe: Eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten, starre Hierarchien und das Gefühl, persönlich und finanziell nicht weiterzukommen.

Anders. Besser.

Bauhof Herrenberg

Herrenberg entschied sich für einen mutigen Schritt: Die gerade frei gewordene Meisterstelle wurde nicht nachbesetzt und die Mitarbeitenden des Bauhofs organisieren sich selbst - ohne klassische Hierarchie.

Anstelle eines einzelnen Vorgesetzten verteilt sich die Führungsverantwortung nun auf ein fünfköpfiges Führungskollektiv. Mitarbeitende, die sich weiterentwickeln wollen, übernehmen neue Aufgaben und erhalten dafür eine höhere Vergütung.

Und das mit Erfolg:

Schnellere Abläufe: Entscheidungen werden nun direkt im Team getroffen, ohne die früheren Verzögerungen durch die Meisterebene.

Mehr Effizienz: In den ersten zwei Jahren der Selbstorganisation wurden jährlich 200 zusätzliche Aufträge erledigt – ohne zusätzliches Personal.

Weniger Krankheitsausfälle: Die Krankheitsquote im Bauhof liegt bei 7 % und damit deutlich unter dem städtischen Durchschnitt.

Bessere Personalgewinnung: Erstmals erhält der Bauhof Initiativbewerbungen, da das neue Arbeitsmodell Fachkräfte anzieht.

Das können wir uns abgucken.

1. Mut zur Veränderung: Starre Strukturen hinterfragen und alternative Modelle testen – ohne sofortige Perfektion zu erwarten. Herrenberg startete mit einem "U-Boot" und entwickelte dieses weiter.

2. Selbstorganisation ermöglichen: Führung muss nicht zwingend an einzelne Personen gebunden sein. Verantwortung kann auf mehrere Schultern verteilt werden, wenn Mitarbeitende mitentscheiden dürfen.

3. Neue Anreize setzen: Statt klassischer Beförderungen können höherwertige Tätigkeiten honoriert werden – so entstehen Entwicklungsmöglichkeiten trotz fester Tarifstrukturen.

Kurz. Zusammengefasst.

Herrenberg beweist: Auch Verwaltungen können New Work umsetzen – und es lohnt sich. Der Bauhof zeigt, dass flachere Hierarchien, mehr Eigenverantwortung und gezielte Digitalisierung nicht nur Abläufe beschleunigen, sondern vor allem die Zufriedenheit der Mitarbeitenden spürbar steigern. Wer Verantwortung übernimmt, arbeitet motivierter – und das wirkt sich direkt auf die Leistung aus

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